StefanPfeiffer.Blog<p><strong>Bürgernähe über der Gürtellinie – Kommunikation neu denken in <a rel="nofollow noopener noreferrer" class="hashtag u-tag u-category" href="https://stefanpfeiffer.blog/tag/darmstadt/" target="_blank">#Darmstadt</a> #9vor9</strong></p><p>In der aktuellen Folge von <a rel="nofollow noopener noreferrer" class="hashtag u-tag u-category" href="https://stefanpfeiffer.blog/tag/9vor9/" target="_blank">#9vor9</a> ist Frank Horneff zu Gast, der seit einem Jahr als Pressesprecher der Wissenschaftsstadt Darmstadt und Leiter des Amts für Kommunikation tätig ist. Im Gespräch mit Lars und mir berichtet er von seiner Aufgabe, das Amt für Kommunikation neu aufzubauen. “Ich bin damit betraut, das Amt für Kommunikation neu aufzubauen. Das hat sehr, sehr viel zu tun mit Hanno Benz, dem Oberbürgermeister, der jetzt ziemlich genau seit zwei Jahren im Amt ist”, erklärt Frank. Das Amt umfasst drei Säulen: die klassische Pressestelle, die Öffentlichkeitsarbeit und Projektredakteure, zu denen auch Redenschreiber gehören. Hinzu kommt als vierte Säule der Bereich Bürgeranliegen mit einer kürzlich eingestellten Bürgerbeauftragten.</p><p><a href="https://youtu.be/UHV8DhDNL_k" rel="nofollow noopener noreferrer" target="_blank">https://youtu.be/UHV8DhDNL_k</a></p><p><strong>Medienlandschaft in Darmstadt</strong></p><p>Die Medienlandschaft in Darmstadt ist vielfältig und stellt das Team um Frank Horneff vor unterschiedliche Aufgaben. Das Darmstädter Echo ist als „die einzig verbliebene Tageszeitung vor Ort“ weiterhin der wichtigste Ansprechpartner. “Mit dem Darmstädter Echo verbindet mich auch viel. Ich habe dort meine journalistische Ausbildung gemacht”, berichtet Frank, der selbst volontiert und als Redakteur beim Echo gearbeitet hat. Daneben gibt es Korrespondenten der FAZ und der Frankfurter Rundschau sowie Vertreter vom Hessischen Rundfunk, FFH und dpa.</p><p>Zunehmend wichtiger werden Online-Portale wie DA-News und soziale Medien. Frank beobachtet diese Entwicklung aufmerksam und sieht Potenzial, merkt aber auch an, dass bei DA_News Inhalte teilweise „eins zu eins einfach abgebildet werden und einfach kaum aufbereitet werden“. Frank, der sich selbst als „ein bisschen old school“ bezeichnet, betont die Wichtigkeit von Journalismus, der von gelernten Journalisten gemacht wird.</p><p><strong>In sozialen Medien: Auch lokal unter der Gürtellinie</strong></p><p>Eine besonders herausfordernde Rolle in der städtischen Kommunikation spielen die sozialen Medien. Frank und sein Team sehen sich hier oft mit negativen Kommentaren und Fehlinformationen konfrontiert, wie zuletzt im Fall der Sanierung der Rheinstraßenbrücke, wo sowohl in den Kommentaren auf Echo Online als auch in der Facebook-Gruppe „Darmstadt“ viel „Mist“ verbreitet wurde.</p><p>Frank beklagt den oft negativen und beleidigenden Ton: „Die Stimmung ist nicht gut und die wird auch nicht besser. Also wie gesagt, in den sozialen Medien, in den Kommentaren ist die Dummheit sehr groß und die Gürtellinie wird oft auch unterschritten“. Die Einflussmöglichkeiten der Stadt auf Plattformen wie Facebook sind offensichtlich begrenzt, wie wir alle nicht erst seit den Entscheidungen Von Mark Zuckerberg zur Abschaffung der Faktenchecks beobachten. Nicht nur Frank beobachtet eine zunehmend negative Stimmung, die sich nicht verbessert.</p><p><strong>Sachliche Diskussion und Fakten oft nicht gefragt</strong></p><p>Als besonders problematisch sieht Frank den Umgang mit sachlichen Informationen: “Wenn ich mit Fakten komme, will die keiner lesen.” Dies führt zu Frustration, etwas, was ich sehr gut nachvollziehen kann. Offensichtlich greifen auch auf kommunaler Ebene bereits die Mechanismen, die wir von rechten Faktenleugnern, Verschwörungstheoretikern und der AfD kennen.</p><p>Immer öfter lesen wir, dass sich Kommunalpolitiker und Bürgermeister aus der Politik zurückziehen, weil sie und ihre Familien persönlich angegriffen werden. Auf die Frage, ob Kommunalpolitiker in Darmstadt ähnliche Erfahrungen machen wie vielerorts, antwortet Frank: “Es ist noch erträglich, aber die Stimmung ist nicht gut und die wird auch nicht besser.” Und: “Alle sechs Dezernenten im Darmstädter Rathaus sind professionell und auch hart im Nehmen, halten viel aus.” Auch Frank selbst hat in seiner früheren Tätigkeit als Echo-Redakteur bereits Erfahrungen mit Beschimpfungen gemacht.</p><p>Es sei ein Spagat. Einerseits Bürgernähe, andererseits müsse, ja ich persönlich sage, darf man sich auch nicht alles bieten lassen. „Wenn man versucht, Politik zu erklären, und man von vornherein auf Menschen stößt, die vor allem kübeln wollen, dann ist das ein gesellschaftliches Phänomen, das ich nicht gut finde, mit dem ich leben muss.”</p><p><strong>Bürger beteiligen, junge Menschen erreichen</strong></p><p>Frank beschreibt den schwierigen Balanceakt für Kommunalpolitiker, die ja eigentlich Bürgernähe leben wollen. Oberbürgermeister Hanno Benz hat – so Frank – entschieden, “dass in Darmstadt die Bürger beteiligt werden, bevor irgendetwas entschieden ist.” Das Format der Bürgersprechstunde wurde zu einem offeneren “Town Hall”-Format umgebaut.</p><p>Besonders herausfordernd ist es, junge Menschen zu erreichen. “Du kriegst junge Leute ganz sicherlich nicht, wenn du sie mit einem Echo Print Abo beglückst. Das wird dir nicht gelingen.“ Ein Veranstaltungsformat mit dem Oberbürgermeister für junge Leute in Kranichstein im vergangenen Oktober deutet das Potenzial neuer Ansätze vor Ort an. Doch daneben ist auch Frank und den Politikerinnen und Politikern klar: „Du kriegst junge Leute über Social Media.”</p><p>Das muss nicht dahin ausarten, dass OB Hanno Benz auf TikTok tanzt, wie ich plakativ im Podcast gesagt habe. Man muss einerseits glaubhafte, andererseits moderne, zeitgemäße Formate anbieten, auch entwickeln. Die Rolle sozialer Medien ist unbestreitbar gewachsen, und die Stadtverwaltung arbeitet laut Frank daran, sich auf diesen Kanälen „formatorientierter aufzustellen“.</p><p>Trotz aller Herausforderungen bleibt Frank optimistisch: “Ich bin Berufsoptimist und sehe uns da eigentlich auf ganz gutem Weg.” Er ist zuversichtlich, dass mit den richtigen technischen Möglichkeiten, personellen Voraussetzungen und der Unterstützung der Verwaltungsspitze die Kommunikation der Stadt Darmstadt zukunftsfähig gestaltet werden kann. “Es wird einen Moment dauern, aber es kann gut werden.” Als Darmstädter werde ich das auf jeden Fall begleiten, im Blog oder mal wieder bei <a rel="nofollow noopener noreferrer" class="hashtag u-tag u-category" href="https://stefanpfeiffer.blog/tag/9vor9/" target="_blank">#9vor9</a>. (Und Frank und ich tauschen uns auch regelmäßig aus.)</p> <p><strong>Was sind die Aufgaben des Pressesprechers von Darmstadt? | Frank Horneff bei <a rel="nofollow noopener noreferrer" class="hashtag u-tag u-category" href="https://stefanpfeiffer.blog/tag/9vor9/" target="_blank">#9vor9</a><span class=""> – </span><span class=""><a rel="nofollow noopener noreferrer" class="hashtag u-tag u-category" href="https://stefanpfeiffer.blog/tag/9vor9/" target="_blank">#9vor9</a> – Die Digitalthemen der Woche</span></strong></p> Frank Horneff ist seit knapp einem Jahr Pressesprecher der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Er spricht bei uns bei 9vor9 über seine Aufgaben als Pressesprecher, wie das Verhältnis zu den Medien ist, welche Bedeutung Social Media für seinen Beruf spielt und was geplant ist, um den Dialog im Digitalen mit Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Darmstadt zu intensivieren. <p><a rel="nofollow noopener noreferrer" class="hashtag u-tag u-category" href="https://stefanpfeiffer.blog/tag/9vor9/" target="_blank">#9vor9</a> <a rel="nofollow noopener noreferrer" class="hashtag u-tag u-category" href="https://stefanpfeiffer.blog/tag/darmstadt/" target="_blank">#Darmstadt</a> <a rel="nofollow noopener noreferrer" class="hashtag u-tag u-category" href="https://stefanpfeiffer.blog/tag/kommunikation/" target="_blank">#Kommunikation</a> <a rel="nofollow noopener noreferrer" class="hashtag u-tag u-category" href="https://stefanpfeiffer.blog/tag/presse/" target="_blank">#Presse</a> <a rel="nofollow noopener noreferrer" class="hashtag u-tag u-category" href="https://stefanpfeiffer.blog/tag/socialmedia/" target="_blank">#SocialMedia</a></p>