Zur Triggerwarnung vor dem #Otto-Film:
Früher wurde im TV jeder Film angesagt. Eine Sprecherin erschien und sagte etwa: "Wir senden jetzt ein Fernsehspiel über das Thema ... Es wirken mit ..." Man hätte es unhöflich gefunden, dem Publikum unkommentierten Content vorzusetzen. Man suchte die Ansprache, die Verständigung, einen gewissen Rahmen.
Wenn heute eine sog. Triggerwarnung eingeblendet wird, könnte man das ähnlich sehen: "Wir senden jetzt einen Film von Otto, mit dem wir nicht ganz glücklich sind. Aber viel Spaß damit!" Das ist einfach eine Verständigung mit dem Publikum, das ist höflich. Und natürlich eine dezente Distanzierung der Redaktion.
Überhaupt wird hier weniger das Publikum vor anstößigen Inhalten geschützt als die Redaktion vor eventuellen Vorwürfen.
Die Aufregung darüber ist natürlich komplett irre.